Große Zirkusfamilien

Vorhang auf und hereinspaziert

Heutzutage gibt es so viele Unterhaltungsmöglichkeiten, da hat es auch ein Zirkus nicht einfach. Sie wurden schon häufig als am Ende ihrer Popularität angesehen, aber sie sind immer noch gut im Geschäft. Auch in Zeiten von Open-Air-Konzerten und anderen Großveranstaltungen ist der Zirkus nach wie vor beliebt. Kinder lieben es besonders, der Einladung zum Eintreten zu folgen. Und tatsächlich hat die Zirkuswelt heute noch die gleiche Faszination wie früher. Wer schon einmal Artisten gesehen hat, die in 20 Metern Höhe einen Handstand machen, auf dem Seil balancieren oder von Trapez zu Trapez springen, dem stockt für ein paar Sekunden der Atem, danach kommt tosender Applaus. Wenn ein Zirkus in die Stadt kommt, sind viele Menschen voller Vorfreude, denn der Zirkus hat etwas Magisches an sich und bietet zugleich einen Hauch der großen weiten Welt. Die Blütezeiten, wie im 19. Jahrhundert, sind jedoch größtenteils vorbei.

Obwohl es der Zirkus heute sehr schwer hat, lassen sich einige Zirkusleute nicht unterkriegen. Denn Artisten und Dompteure, die einmal Zirkusluft geschnuppert haben, kommen davon nicht wieder los.

Viele große Zirkusse wie Circus Krone und Circus Sarasani begannen als reine Familienunternehmen. Heutzutage beschäftigen viele Zirkusse auch externe Artisten. Die Geschäftsführung liegt jedoch noch immer in Familienhand und wird von Generation zu Generation weitergegeben.

Die meisten Zirkusunternehmen in Deutschland haben keinen festen Sitz wie etwa der Circus Krone. Nach den Sommerevents bangen viele um ihre Existenz. Für kleinere Zirkusse ist es ein Problem, Unterkünfte für sich und die Tiere zu finden. Jedoch kann es sich heute kein Zirkus leisten, im Winter untätig zu sein. So kommen sie auch in den Wintermonaten in Großstädten mit einem Weihnachtszirkus.

Circus Roncalli

Den Circus Roncalli gibt es seit 1975. Er wurde von Bernhard Paul und dem Multimediakünstler André Heller gegründet. Jedoch trennten sich bald ihre Wege, sodass Berhard Paul den Zirkus alleine leitete.

Die Hauptattraktion des Zirkus war der Schweizer Clown Pic mit seiner Seifenblasen-Darbietung. Von 2006 bis 2012 gastierte der weltberühmte italienische Clown David Larible im Circus Roncalli. Seit 2018 gibt es im Zirkus Roncalli keine Tierdarbietungen mehr zu sehen. In den Wintermonaten schlägt der Zirkus häufig sein Quartier in Köln auf.

Zirkus Charles Knie

1995 gründeten Charles und Dorina Knie den Zirkus. Sie entstammen der österreichischen Zirkusdynastie Knie. Die Geschichte geht jedoch zu Friedrich Knie bis 1784 zurück. Er wollte eigentlich Arzt werden, jedoch begeisterte ihn die Aufführung einer Kunstreitergruppe so sehr, dass er mit dieser ziehen wollte. 1806 gründete Friedrich Knie zusammen mit anderen Akrobaten eine eigenständige Artistengruppe. Zirkus Knie gehört bis heute zu den beliebtesten Zirkussen Europas.

Circus Flic Flac

Das Zirkus-Unternehmen besteht aus etwa 180 Personen inklusive Artisten. Die Brüder Benno und Lothar Kastein gründeten den Zirkus 1989. Beide sind ehemalige Artisten. Besucher bekommen hier Stunts, Slapsticks und Akrobatik mit musikalischer Begleitung zu sehen.

In der Zirkusshow sind Darbietungen mit hohem technischem Aufwand zu sehen. Das ganze Programm spielt sich auf einer Bühne und nicht in einer Manege ab. Bekannt wurde der Zirkus durch die Aufführung mit dem Todesrad, das 1930 in den USA erfunden wurde. Circus Flic Flac verzichtet auf Tierdressuren. In den Wintermonaten gastiert er mit einem Weihnachtszirkus.

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